CO2-Bepreisung
Können (ökonomische) Informationen die Einstellung zu CO2-Preisen beeinflussen?
Geske Rolvering
Nach Ansicht der meisten Ökonomen ist eine CO2-Bepreisungunerlässlich, um Emissionen zu reduzieren und damit die Temperaturziele des Pariser Abkommens auf effiziente Weise zu erreichen. Trotz des breiten Konsenses unter Ökonomen stoßen CO2-Preise jedoch oft auf großen öffentlichen Widerstand. Es scheint also so, als ob die Bevölkerung anders über die Bepreisung von CO2 urteilt.
Das Ziel dieses Projekts, das gemeinsam mit Wissenschaftler/-innen der TU München durchgeführt wird, ist es, besser zu verstehen, was die Menschen wissen und wie sie über die Bepreisung von CO2 nachdenken. Darüber hinaus wollen wir analysieren, ob wir die Einstellung der Menschen zu CO2-Preisen durch die Bereitstellung verschiedener (ökonomischer) Informationen beeinflussen können. Zu diesem Zweck haben wir eine große Online-Umfrage in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung im Winter 2020 durchgeführt – kurz bevor der deutsche CO2-Preis, der fossile Brennstoffe wie Heizöl und Benzin betrifft, eingeführt wurde.
Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein Großteil der Befragten – obwohl sich die meisten des Klimawandels bewusst sind und diesen als ernstzunehmendes Problem betrachten – die Einführung des nationalen CO2-Preises nicht unterstützt. Es scheint jedoch so, als ob die Bereitstellung spezifischer Informationen über CO2-Preise nicht nur die Denkweise der Menschen beeinflusst, sondern auch ihre Unterstützung für diese Politikmaßnahme erhöht.