In diesem von der DFG geförderten Projekt nutzen Wissenschaftler der Universität Passau und der Universität Augsburg die einmalige Gelegenheit, ihre jeweiligen Perspektiven und komplementären Fähigkeiten zu vereinen, um der übergreifenden Frage nachzugehen: " Wie, warum und unter welchen Umständen beeinflusst der Humor von Führungskräften Teamprozesse und Teamleistung, und wie kann er durch die Anwendung automatischer, multimodaler Ansätze in großem Maßstab erkannt und gemessen werden?".

Die Antragsteller Andreas König, Professor für Strategisches Management, Innovation und Entrepreneurship an der Universität Passau, und Björn Schuller, Professor für Embedded Intelligence for Health Care and Wellbeing an der Universität Augsburg, kombinieren als bisher erstes Forschungsprojekt ihre Kompetenzen in den Bereichen Management und künstlische Intelligenz, um diese Forschungslücken zu schließen.

Das wissenschaftliche Verständnis von Humor im organisationellen Kontext ist immer noch sehr begrenzt, was vor allem daran liegt, dass die Forschung in diesem Bereich hauptsächlich qualitativ, umfragebasiert und in kleinem Maßstab durchgeführt wurde. Vor allem die jüngsten Fortschritte in der künstlischen Intelligenz versprechen, einzigartige Instrumente zur Verfügung zu stellen, die unauffällige, facettenreiche Ad-hoc-Messungen des Humors ermöglichen, die frei von den erheblichen Einschränkungen sind, die mit traditionellen Humor-Messungen verbunden sind. Wissenschaftler, die sich mit computergestützter Psychometrie befassen, haben schon lange festgestellt, dass ein computergestütztes Verständnis von Humor für die Vermenschlichung der künstlichen Intelligenz unerlässlich ist. Dennoch ist es eine große Herausforderung Humor automatisch zu identifizieren, zu kategorisieren und zu reproduzieren. Insbesondere haben computergestützte Ansätze nicht nur unter einem Mangel an theoretischen Grundlagen gelitten, sondern auch unter einem Mangel an komplexen, kodierten, realen Datensätzen und multimodalen Messungen, die die facettenreiche, kontextabhängige Natur des Humors berücksichtigen. Dies kann dazu beitragen, die potenziellen Auswirkungen des Humors von Führungskräften auf die Teamleistung sowie auf externe soziale Bewertungen, wie z. B. die Reputation, zu messen. Wir kombinieren unsere Fachgebiete, um diese Forschungslücken und komplementären Bedürfnisse in unseren Bereichen anzugehen.

Insbesondere entwickeln wir computergestützte Messungen des Humors wesentlich weiter und bieten einen einzigartigen Einblick in die kontextabhängigen Auswirkungen des Humors von Führungskräften, wobei wir uns auf den empirischen Kontext des Profifußballs stützen. Trotz anfänglicher Versuche, computergestützte Psychometrie und Management miteinander zu verbinden, wurden diese beiden Bereiche bisher nicht erfolgreich kombiniert, um unsere übergeordnete Forschungsfrage zu beantworten. In diesem Projekt soll diese Lücke durch beide Lehrstühle gefüllt werden, vereint durch ein starkes Interesse an Humor, computerisierter Psychometrie, Rhetorik von Führungskräften, sozialen Evaluationen und Teamleistungen.