16.02.2018: Publikation: Batten, J.A., Kinateder, H., Szilagyi, P., Wagner, N. (2018): Addressing COP21 using a Stock and Oil Market Integration Index, Energy Policy 116: 127-136.
Passauer Studie zu den finanzwirtschaftlichen Auswirkungen der Dekarbonisierung in der Fachzeitschrift „Energy Policy“ veröffentlicht
Auf der Pariser Klimakonferenz der Vereinten Nationen im Jahr 2015 ist vereinbart worden, die globale Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Werten zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen soll die Nachfrage nach fossilen Energieträgern reduziert werden. Diese Vereinbarung ist auch unter dem Namen COP21 bekannt. Professor Dr. Niklas Wagner und Dr. Harald Kinateder vom Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzcontrolling der Universität Passau haben gemeinsam mit Professor Dr. Jonathan A. Batten (Universiti Utara, Malaysia) und Professor Dr. Peter G. Szilagyi (Central European University, Budapest) in ihrer Studie analysiert, welche Chancen und Risiken der Finanzwirtschaft und den Finanzmärkten durch die sinkende Nachfrage nach Öl entstehen könnten.
Ihre Studie „Adressing COP21 using a Stock and Oil Market Integration Index”, die im März 2018 in der renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Energy Policy“ erschienen ist, beruht auf statistischen Auswertungen und grundlegenden Portfoliotheorien sowie früheren Arbeiten der Autoren. Die Wissenschaftler zeigen auf, dass unter normalen Marktbedingungen, wenn Märkte nicht integriert oder segmentiert sind, es für Ölinvestoren die Möglichkeit gibt, dass durch COP21 zusätzlich verursachte Ölpreisrisiko durch den Kauf von nicht ölpreisabhängigen Aktien zu diversifizieren. Wenn Energie- und Aktienmärkte hoch integriert sind, gibt es nur wenige Diversifikationsvorteile für die Anleger. Vor allem in Zeiten der Finanzmarktkrise profitieren die Anleger nicht, da die Märkte hoch integriert sind. Außerdem fanden die Wissenschaftler heraus, dass mittels einer einfachen
Portfolioallokationsstrategie, die den Grad der Aktien-Öl-Marktintegration berücksichtigt, Ölinvestoren ihre Portfolios gegen einen in der Zukunft möglicherweise sinkenden Bedarf an fossilen Energieträgern schützen können. Anleger sollten zudem über Käufe von Aktien und Energietiteln hinausgehendes aktives Management ihrer Portfolios betreiben.
Artikel zur Studie: doi.org/10.1016/j.enpol.2018.01.048