Während Deutschland im Innovationsindikator von Acatech und BDI auf Platz vier zu finden ist, belegt es in deren Digitalisierungsindikator im internationalen Vergleich lediglich Platz 17 von 35. Diese Divergenz ist insbesondere auf Defizite in der Digitalisierung der Bereiche Forschung und Technologie, Bildung sowie Infrastruktur zurückzuführen. Letzteres bezieht sich primär auf den mangelnden bundesweiten Glasfasernetz- und Breitbandausbau sowie die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, die Defizite im Bereich Bildung auf das Fehlen einer adäquaten IT-Ausstattung und -Nutzung an Schulen. Zudem schöpfen insbesondere mittelständische Unternehmen oft nicht das volle Potenzial der Digitalisierung aus, wie beispielsweise die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle auf Basis von Kundenpräferenzen. Vielmehr legen sie den Fokus fast ausschließlich auf das „Produkt und seine technischen Eigenschaften“, mahnt der Bericht von Acatech. Des Weiteren konstatiert der IW bezüglich der regionalen Konzentration von Innovationsstandorten große nationale Diskrepanzen, so zwischen ländlichen und städtischen Regionen, Ost und West sowie Nord- und Süddeutschland. Um sowohl diese Diskrepanzen als auch Defizite bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich zu reduzieren, müsse Deutschland „Investitionen in Innovationen vorantreiben und zügig die steuerliche Forschungsförderung einführen, die es fast überall in Europa bereits gibt“, so BDI-Präsident Dieter Kempf.