Die von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission Forschung und Innovation fordert in ihrem zehnten Jahresgutachten einen deutlichen Ausbau der Forschung- und Innovationsförderung. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf den digitalen Innovationen liegen. Die Kommission kritisiert, dass Deutschland derzeit noch zu einseitig auf die Vernetzung der industriellen Produktion setze. Geschäftsmodelle mit vernetzten Dienstleistungen und Produkten (Internet der Dinge) und der Social-Media-Bereich werden dagegen vernachlässigt. Aber auch staatliche digitale Dienstleistungen müssen noch deutlich stärker weiterentwickelt und angeboten werden. Der Staat mit einem Einkaufsvolumen von jährlich 450 Mrd. EUR kann hierbei als nachfrage- und damit innovationsfördernd auftreten. Der Breitbandnetzausbau ist mit seinen derzeitigen Zielen on 50 Mbit/s schon wieder überholt. Im Jahr 2025 wird von Netzbetreibern ein flächendeckender Ausbau auf 250 Mbit/s als erforderlich angesehen. Bei der stärkeren Forschungsförderung soll sich der deutsche Staat dabei an dem niederländischen Modell orientieren. Dieses steuert die Förderung über Lohnsteuernachlässe bei Forschungs- und Entwicklungsjobs. Eine rein direkte Forschungsförderung wie sie derzeit in Deutschland vorherrscht, soll aufgeweicht und breiter aufgestellt werden. Ansonsten läuft man Gefahr gewisse Trends insbesondere in der digitalen Welt zu verschlafen.