Für das Thema Industrie 4.0 sind gemeinsame Standards und Plattformen für den Erfolg und hoher Effizienz immens wichtig. Die große Fragestellung ist hierbei, wer diese Standards definiert und am Ende die Hand auf der Weiterentwicklung dieser Plattformen hat. Es zeichnet sich dabei ein Kampf der Kontinente zwischen Europa und Amerika ab. Die USA ist mit ihrer Initiative Industrial Internet Consortium (IIC) bereits sehr gut aufgestellt. Amerikanische Global Player wie GE, AT&T, Cisco, aber auch japanische Großunternehmen wie Toyota, Hitachi und Toshiba u.a. sind dort organisiert. Das IIC ist dabei vor allem in den Feldern Sensorik und Big Data engagiert. Das einzige deutsche Unternehmen in dem Verbund ist Bosch. In Europa gibt es etwas vergleichbares derzeit noch nicht. Eine Ausnahme bildet die "Plattform Industrie 4.0" in der sich die deutschen Verbände Bitkom, ZVEI und VDMA zusammengeschlossen haben, um das Thema Industrie 4.0 und digitale Standards voranzutreiben. Allerdings sind hier im Gegensatz zum IIC keine Unternehmen direkt organisiert, sondern eben nur die Verbände. Unternehmen wie Siemens stecken daher in einem Dilemma und wägen genau ab, welcher Plattform sie sich am Ende anschließen, um genügend Einfluss nehmen zu können. Am Ende geht es darum, auf die Standards zu setzen, die sich am Ende gegen andere Technologien durchsetzen. Schließlich wird der Markt für das industrielle Internet lt. GE in zwanzig Jahren auf 10-15 Billionen Dollar geschätzt. Allein für Deutschland schätzt die "Plattform Industrie 4.0" das Wertschöpfungspotential auf ca. 80 Milliarden Euro. Vorrangig wird dabei der Maschinen- und Anlagenbau mit ca. 23 Milliarden Euro profitieren.