Industrie 4.0 benötigt neben innovativen Geschäftsmodellen und großem technischem Know-How auch hohe Investitionssummen. Für letztere sind neue und flexible Finanzierungsinstrumente gefragt. Laut einer Umfrage der Siemens Financial Services (SFS) sehen 75% der befragten Unternehmen die Investitionskosten als größte Hürde bei Industrie 4.0 - Projekten. Bisherige Finanzierungslösungen der Hausbanken decken den Bedarf der Unternehmen für Investitionen in die Digitalisierung nur unzureichend ab. Die Finanzierungsentscheidungen werden aktuell vor allem aufgrund der Vergangenheitsdaten der Unternehmen getroffen. Für Industrie 4.0 - Projekte sind jedoch zukünftige Cash-Flows maßgeblich. Immaterielle Vermögensgegenstände werden für die Besicherung immer wichtiger. Flexible Finanzierungsinstrumente, wie z.B. das Finetrading, sind bereits erfolgreich im Einsatz. Dabei schaltet sich der sog. "Finetrader" zwischen Lieferant und Einkäufer, um auf der Lieferantenseite eine schnelle Bezahlung zu gewährleisten und auf der Käuferseite ein längeres Zahlungsziel für den Einkäufer zu ermöglichen. Des Weiteren sollte für die Bonitätsbeurteilung die Vernetzung des jeweiligen Unternehmens berücksichtigt werden, um systemische Risiken zu minimieren. Derzeit finanzieren viele deutsche Unternehmen die Investitionen aus dem eigenen Cash-Flow, Fremdmittel werden bisher kaum in Anspruch genommen. Dies kann sich jedoch bei schlechterer Konjunktursituation wieder ändern. Die Digitalisierung bedeutet jedoch für alle Unternehmen eine große Chance, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Innovative FInanzierungslösungen sind daher essentiell.