Um das enorme Wachstumspotenzial, das sich im Zuge von Digitalisierung und Industrie 4.0 eröffnet, realisieren zu können, ist für Siemens die Weiterentwicklung und Etablierung seines IoT- Betriebssystems „Mindsphere“ von signifikanter Bedeutung. Dabei soll durch eine intelligente Vernetzung der gesamten Produktion sowie einer Analyse der gesammelten Daten beispielsweise eine Optimierung der Prozesse, Kostensenkungen oder das Konzept der „vorausschauenden Wartung“ ermöglicht werden. Doch könnte aufgrund der Relevanz dieser Technologie für die Zukunft von Siemens die zentrale Rolle des Aufsichtsrates als unabhängiges Kontrollgremium tangiert sein. Dies ist auf potenzielle Interessenkonflikte zurückzuführen– konkret zweier Mitglieder, der geschäftsführenden Gesellschafterin bei Trumpf sowie eines Mitglieds des Aufsichtsrates beim Softwarekonzern SAP. Das Maschinenbauunternehmen Trumpf beispielsweise intendiert, mit „Axoom“ ebenfalls ein offenes IoT- Betriebssystem zur digitalen Vernetzung der Wertschöpfungskette, insbesondere von Maschinenherstellern und Produktion, zu etablieren. Dazu, so Kritiker, könnten wertvolle Informationen Siemens verlassen und zum Vorteil des Konkurrenten genutzt werden. Siemens selbst allerdings dementiert jegliche Interessenkonflikte seiner Aufsichtsratsmitglieder, vielmehr betont das Unternehmen seine Kooperation mit SAP sowie den offenen Charakter von „Mindsphere“.