Automatisierung und Vernetzung stehen im Fokus von Industrie 4.0. Anwendung könnten Technologien in diesem Feld zum Beispiel bei der Bezahlung von Mauten oder Gebühren finden. Das Fahrzeug stellt dabei im Idealfall automatisch eine Verbindung zur Leitstelle her und überweist die Gebühr/Maut in Echtzeit. Der Konzern SAP sieht in der Vernetzung von einzelnen Maschinen, bis zu ganzen Fabriken, einen der wichtigsten Wachstumsmärkte der Zukunft. „Wir halten das Internet der Dinge für einen sehr strategischen, wenn nicht den strategisch wichtigsten Bereich“, so Tanja Rückert, welche bei SAP den Bereich Internet der Dinge (engl. IoT) leitet. SAP hat bereits eine Plattform namens Leonardo entwickelt, welche erste Anwendungen und Lösungen für Industrie 4.0 anbietet. Bis 2020 will SAP zwei Milliarden Euro in das Geschäftsfeld investieren. Mithilfe von Echtzeitdaten soll zum Beispiel die Wartung von Maschinen und die Lagerhaltung optimiert werden. Durch die stetige Kontrolle sollen so Materialengpässe oder Maschinenausfälle vermieden, beziehungsweise verringert werden. Zur Realisierung dieser Visionen müssen jedoch noch technologische Hürden und rechtliche Fragen geklärt werden. Die meisten Projekte befinden sich noch in der Pilotphase, weshalb Probleme in der softwaretechnischen Umsetzung noch nicht abzusehen sind. In der vernetzten Industrie kommt es zum stetigen Datenaustausch zwischen den Teilnehmern der Wertschöpfungskette. Erfolgt die Bereitstellung dieser Daten zum Beispiel über SAP, so werden für die indirekte Nutzung der Daten Lizenzgebühren fällig. Kürzlich wurde der Getränkehersteller Diageo zu einer Strafe von über 60 Millionen verurteilt, weil er Daten von mySAP Business für ein Drittprogramm verwendet hatte. Viele Unternehmen schrecken noch vor der Nutzung solcher Informationssoftware zurück, da in diesem Bereich noch keine einheitliche Rechtsprechung bezüglich der Datennutzung herrscht.