Carl Benedikt Frey, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Oxford, hat zusammen mit seinem Kollegen Michael Osborne durch eine aufsehenerregende Studie mit dem Titel "Die Zukunft der Beschäftigung" viele Reaktionen in der ganzen Welt verursacht. Darin wird u.a. beschrieben, dass in den USA 47 Prozent der Arbeitnehmer einem hohem Risiko ausgesetzt sind in Zukunft von Robotern oder Algorithmen ersetzt zu werden. Neu ist dabei vor allem die Tatsache, dass nicht wie bei früheren industriellen Revolutionen vor allem Niedriglohnjobs, sondern auch Arbeitnehmer aus der Mittelschicht betroffen sind. Die Entwicklung wird somit z.B. auch nicht vor Anwälten und technischen Assistenten Halt machen. Dadurch hat er eine der wichtigsten technisch-ökomischen Debatten der Gegenwart angestoßen, viele Anschlussstudien in mehreren Ländern folgten. Bei seinen Vorträgen in Deutschland kam dabei die Frage auf, ob denn Deutschland mit seinem dualen Ausbildungssystem für die Digitalisierung nicht deutlich besser aufgestellt sei als z.B. die USA. Daher könne man die Ergebnisse auf den hiesigen Arbeitsmarkt auch nicht übertragen. Allerdings warnt Frey davor, dass sich Deutschland von der Entwicklung zur Automatisierung entkoppelt sieht. Die Digitalisierung wird in allen Arbeitsmärkten dieser Welt ihre Spuren hinterlassen. Jobs, die auch in Zukunft sehr gefragt sein werden, sind vor allem in der Informatik anzusiedeln. Aber auch Arbeitsstellen in denen Kreativität, soziale Intelligenz und Wahrnehmung gefragt sind, werden wichtig sein und bleiben.