Die Fakultät ehrt die Professorin vor allem für ihre Verdienste als Direktorin des vom DAAD geförderten Deutschsprachigen Studiengangs in Betriebswirtschaftslehre (DSG) an der Corvinus Universität. „Seit über 20 Jahren steht das von Frau Professorin Simon verantwortete Programm für höchste Qualität in der Lehre. Die Absolventen des Programms sind bei international agierenden Firmen und bei Universitäten nicht zuletzt aufgrund ihrer Fremdsprachenkenntnisse und interkulturellen Erfahrung außerordentlich gefragt“, heißt es in der Begründung der Fakultät. Judit Simon habe durch ihr außerordentliches Engagement insbesondere im Rahmen des DSG-Programms die Bekanntheit und Reputation der Universität Passau im osteuropäischen Raum nachhaltig erhöht und zahlreiche ungarische Studierende motiviert, einen Teil ihrer Studienzeit in Passau zu verbringen.
Judit Simon als „besondere Persönlichkeit der Marketingforschung“, die sich über Jahrzehnte hinweg als herausragende Wissenschaftlerin, fähige Koordinatorin, unermüdliche Impulsgeberin und warmherzige Ansprechpartnerin für Studierende, Absolventinnen und Absolventen beider Universitäten engagierte, stand im Mittelpunkt der Grußworte und Laudationes. Neben Dekanin Prof. Dr. Marina Fiedler übernahmen Judit Simons wissenschaftliche Weggefährten Prof. Dr. Martin Spann vom Institut für Electronic Commerce und Digitale Märkte der Ludwig-Maximilians-Universität München (vormals Lehrstuhl für Marketing und Innovation an der Universität Passau) und Emeritus Prof. Dr. Jochen Wilhelm (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzcontrolling an der Universität Passau) die Worte der Würdigung.
In ihrer Festrede dankte Judit Simon ihrerseits ihren Kolleginnen und Kollegen in beiden Ländern. „Ohne die Unterstützung der früheren und jetzigen Rektoren und Präsidenten beider Universitäten wäre dieser Studiengang nie möglich gewesen“, sagte sie. „Auch die Dekaninnen und Dekane beider Seiten haben das Programm stets unterstützt und tatkräftig mitgewirkt.“ Wissenschaftliches Thema ihrer Rede war die Entwicklung des Phänomens „Hybrides Kaufverhalten“, verbunden mit einem besonderen Dank an den Passauer Ökonomen Prof. Dr. Helmut Schmalen, der bis zu seinem frühen Tod 2002 gemeinsam mit ihr maßgebliche Forschung dazu geleistet hatte.
Judit Simon studierte Wirtschaftswissenschaften an der Karl-Marx-Universität in Budapest (seit 1991 Corvinus Universität Budapest). Nach ihrem Abschluss war sie im staatlichen Planungsamt der Volksrepublik Ungarn tätig. Zeitgleich promovierte sie an der Karl-Marx-Universität und schloss ihre Promotion 1976 erfolgreich ab. 1989 kehrte sie nach weiteren Stationen in der Praxis als wissenschaftliche Dozentin an den Lehrstuhl für Marketing ihrer Alma Mater zurück. Von 1997 an wirkte sie dort als Direktorin des DSG-Programms. Seit 2008 leitet sie außerdem das dortige Institut für Marketing und Medien. Judit Simon ist Gründungsmitglied und Vizepräsidentin des deutschsprachigen Budapester Gesprächskreises für Wirtschaft und Praxis und wurde für ihr außerordentliches Engagement bereits mit der Gedenkmedaille „Pro Universitate“ der Corvinus Universität Budapest ausgezeichnet.