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Unsere Studie thematisiert eine betriebswirtschaftliche Kernfrage: den optimalen Grad vertikaler Integration von Unternehmen; d.h. mit anderen Worten den optimalen Umfang der von einem Unternehmen selbst durchgeführten Aktivitäten. Anhand eines Samples deutscher Industrieunternehmen können wir einen Rückgang vertikaler Integration von Unternehmen (Paradigma der vertikalen Desintegration) bei gleichzeitig positivem (aber abnehmendem) Zusammenhang zwischen dem Grad der vertikalen Integration und der finanziellen Unternehmensperformance belegen; d.h. je jöher die vertikale Integration, desto höher die Performance. Dieses von uns aufgedeckte Paradoxon der vertikalen Disintegration wird im wesentlichen dadurch verursacht, daß Unternehmen mit schwacher finanzieller Performance tendenziell mehr Aktivitäten ausgelagert haben, wohingegen Unternehmen mit hoher finanzieller Performance eben jenem Trend nicht gefolgt sind. Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, daß Industrieunternehmen in den vergangenen Jahrzehnten bei ihrer Strategie, dem Managementparadigma vertikaler Desintegration zu folgen, vermutlich zu weit gegangen sind, da dieses Paradigma offenbar einer deutliche kritischeren Reflexion bedarf.