Prof. Dr. Stefan Bauernschusters Forschungsarbeit „Public Child Care and Mothers' Labor Supply - Evidence from Two Quasi-Experiments” (gemeinsam mit Martin Schlotter) wurde vom Journal of Public Economics, dem weltweit führenden Journal im Bereich Finanzwissenschaft/ Public Economics, zur Publikation angenommen. Damit ist es Professor Bauernschuster bereits zum dritten Mal gelungen, in dieser renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift zu publizieren.
In der mikroökonometrischen Arbeit untersucht Professor Bauernschuster unter Verwendung von zwei großen Individualdatensätzen (SOEP und Mikrozensus) den Effekt öffentlich geförderter Kinderbetreuung auf die Erwerbstätigkeit von Müttern in Deutschland. Dabei nutzt er die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz im Jahr 1996, um mit Hilfe quasi-experimenteller Methoden kausale Effekte von naiven multivariaten Korrelationen zu unterscheiden. Instrumentvariablen-Schätzungen und Differenz-in-Differenzen-Strategien liefern beinahe identische Ergebnisse: Einem Drittel aller Mütter, deren jüngstes Kind zwischen 3 und 4 Jahre alt ist, verhilft ein Kindergartenplatz tatsächlich ursächlich zur Erwerbstätigkeit; die größten Effekte zeigen sich dabei in einem Übergang aus der Nichterwerbstätigkeit in einen Teilzeitjob. Diverse Placebo-Treatment-Schätzungen und Robustheitstests untermauern die Validität der ökonometrischen Ansätze. Professor Bauernschusters Ergebnisse stehen damit in Kontrast zu Studien zum Beispiel aus Norwegen, die zeigen, dass der Ausbau staatlich geförderter Kinderbetreuung hier „nur“ einen günstigen Ersatz für privat organisierte Kinderbetreuung lieferte, ohne die Erwerbstätigkeit der Mütter tatsächlich zu erhöhen.
Die Studie finden Sie hier: Bauernschuster, S., Schlotter, M. (2015), Public Child Care and Mothers' Labor Supply - Evidence from Two Quasi-Experiment, Journal of Public Economics, in press.